Sankt Martin 2024 in Lengenfeld
Der Kirchenpatron der Lengenfelder Kirche ist der heiilige Martin. Deshalb wird an Sankt Martin das Patroziniumsfest bzw. die Lengenfelder Kirchweih gefeiert.
Pfarrgemeinden
Günching und Lengenfeld
Sankt Martin 2024 in Lengenfeld
Der Kirchenpatron der Lengenfelder Kirche ist der heiilige Martin. Deshalb wird an Sankt Martin das Patroziniumsfest bzw. die Lengenfelder Kirchweih gefeiert.
Dompfarrer Josef Blomenhofer aus Lengenfeld geht in den Ruhestand
Nach 43 Priesterjahren wurde der aus der Pfarrgemeinde Lengenfeld stammende Priester in Eichstätt beim Pfarrfest seiner Dompfarrei am Sonntag, 21. Juli in den Ruhestand verabschiedet. Offiziell endet die Dienstzeit des 70jährigen Jubilars am 31. Juli 2024.
Pfarrei Lengenfeld
Geschichtlicher Hintergrund
Auf der südöstlichen Anhöhe des Ortes Lengenfeld erhebt sich die Pfarkirche St.Martin. Das westliche Portal trägt die Jahreszahl 1693, dennoch ist die Kirche in ihrer Grundsubstanz viel älter und stammt aus romanischer Zeit. Wie der Name St.Martin nahelegt, dürfte die Gründung während der fränkischen Kolonsiation erfolgt sein. Das Gotteshaus wäre also demnach als Eigenkirche des bereits ab 1140 nachzuweisenden Adelsgeschlechtes derer von Helfenberg zu sehen. Der heutige Barockbau wurde über den Fundamenten der Vorgängerkirche errichtet - erkennbar an dem schmalen Langhaus. So lassen sich noch heute im Altarraum, im unteren Teil des Turmes sowie in den nördlichen und südlichen Außenwänden romanische Mauerfragmente nachweisen. Für die Seelsorge durch einen Capellanus spricht auch die Einrichtung eines Siechhauses in Lengenfeld, das bereits 1307 genannt wird und zu dem Albrecht von Frikenhofen jährlich 3 Pfund Pfennig stiftet. 1361 ist der Beginn der 'series parochorum' und 1409 wird eine Frühmesse durch Kunigund Ohrt erwähnt. Im Jahre 1625 wurde die Rekatholisierung Lengenfelds eingeleitet und ab 1628 gehört der Ort zu Kurbayern.
Filialkirche St. Nikolaus in Rammersberg
Die 20 Minuten zu Fuß von Lengenfeld auf einer Anhöhe in einem stillen Seitental liegende Ortschaft Rammersberg dürfte ursprünglich als Burgstall für ein Adelsgeschlecht gedient haben. Bereits 1189 wird der Dienstmann des Grafen Otto von Velburg, Otto von 'Ramsperg' erwähnt und 1191 fungiert Pilgrin von 'Ramesberg' als Zeuge im Kloster Ensdorf (Graf 1875, S. 222).Die Rammersberger Kirche wurde an Stelle einer mittelalterlichen Vorgängerkirche im Jahr 1654, also bereits sechs Jahre nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges, errichtet. Sie ist ein schlichter Saalbau mit Satteldach zu zwei Fensterachsen. Auf dem trutzigen Turmunterbau aus dem Mittelalter wurde nun ein eingezogenes achteckiges Glockengeschoß mit Zwiebeldach aufgesetzt. Der gegen 1680 entstandene Hochaltar verehrt im Schrein die lebensgroße Holzfigur des hl. Nikolaus.
Filialkirche St. Ägidius in Harenzhofen
Die Kanzel bildet einen Teil der Barockausstattung und hebt sich kontrastvoll von dem elfenbeinfarbenen Hintergrund des nördlichen Langhauspfeilers ab. Ihre braungrün melierte Brüstung wird durch Säulchen gegliedert, zwischen denen sich jeweils in Muschelnischen die Statuetten der Evangelisten befinden.
Die dritte Asamkirche innerhalb dieser idyllischen Region an der Schwarzen Laaber ist St.Ägidius in Harenzhofen. Unweit von Günching gelegen, ist die Ortschaft zu Fuß gut erreichbar. Das versteckt am Ortsrand, malerisch inmitten grüner Wiesen stehende Kirchlein ist ein Saalbau zu drei Fensterachsen und wurde ebenfalls von Georg Martin Puchtler von Lengenfeld ab 1693 im Auftrag der Helfenberger Herrschaft errichtet und 1763 durch den Maurermeister Georg Plankl renoviert.Akzentvoll bekrönt ein polygonaler Dachreiter mit Zwiebeldach die westliche Giebelfront. Die Außenwände sind äußerst schlicht gehalten. In starkem Kontrast zu der eher nüchternen Architektur des Außenbaus steht der dreijochige Wandpfeilerraum mit eingezogenem Chor in dreiseitigem Schluss. Er ist ein Juwel des frühen Hochbarock. Die architektonische Konzeption des Raumes ist stilgenetisch den Wandpfeilerkirchen des Traunsteiner Landes gegen Ende des 17. Jahrhunderts von Hans Mayr d.Ä. und den Kirchen des Hochstifts Eichstätt von Giacomo Angelini zuzuordnen. Im Gegensatz zu Puchtlers Kirchen von Günching und Lengenfeld sind hier die schlanken Wandpfeiler mit toskanischen Kapitellen und mehrgliedrigem Kämpferprofil, gemäß des vorgegebenen Raumvolumens, eher zurückhaltend in den Saal einkomponiert. Eine optische Vergrößerung des Raumes wird somit erzielt.Der am 18. Juli 1709 aufgerichtete Hochaltar zeigt im Altarblatt den Patron der Kirche, den W. Ägidius im Gebet. Es ist ein Werk des bekannten Künstlers Hans Georg Asam. Der aus Athen stammende hl. Agidlus verließ im 8. Jahrhundert seine Heimat, suchte die Einsamkeit und wirkte der Legende nach als Einsiedler in den Wäldern Südfrankreichs, wo er von einer Hirschkuh ernährt wurde. Bei einer Jagd wird versehentlich anstelle der Hirschkuh der Heilige durch einen Pfeil getroffen. Auf Sühnebitten des Königs kommt es zur Gründung des Klosters St. Gilles, wo Ägidius der erste Abt wird.Den Chorbogen flankieren zwei Seitenaltäre, die ebenfalls in die Zeit des Hochaltars um 1710 zu setzen sind. Sie sind wie der Hochaltar Zweilsäulenretabel mit verkröpften Segmentgiebeln. Die in düsteren Farben gemalten und wenig Bildtiefe vermittelnden Altarblätter schuf ebenfalls Hans Georg Asam. Der rechte Seitenaltar würdigt den hl. Michael, dessen Rüstung bezeichnet ist mit: 1710 G. Asam. Der linke Seitenaltar ist der Heiligen Familie gewidmet und entstand unter Mitwirkung von Cosmas Damian Asam.
Die Kirche in Lengenfeld
Kirche und Ortschaft erlitten schwere Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg. Viele Ortsbewohner mußten ihr Leben lassen. Der einzige Pfarrer der Gegend war in Deining zu finden und betreute von hier aus das Umland.
Zwischen 1693 und 1696 erfolgte eine barockisierende Umgestaltung der mittelalterlichen Wehrkirche. Die Plannung und Bauausführung könnte ebenfalls von Georg Martin Puchtler stammen, der wie für Günching als "Maurermeister zu Lengenfeld" bezeichnet wird.
Am 15. September 1747 fand durch Weihbischof Johann Godefrid die Weihe der Pfarrkirche statt (Graf 1875, S.216; Buchner 1938, S.84). Hierbei wurden Reliquen der Heiligen Bonifatius, Magnus und Fortunatus in den Hochaltar eingemauert.
Außenbau
Der viergeschossige Turm prägt das Architekturbild Lengenfelds. Sein gegenüber den unteren Geschossen eingezogenes oktogonales (achteckiges) Glockengeschoß wird durch ein Zwiebeldach bekrönt. Das über längsrechteckigem Grundriss sich erhebende Langhaus ist mit einem Satteldach gedeckt.
Die zweigeschossige Westfassade ist dem Langhaus armierend vorgelegt und macht italienische Einflüsse geltend. Im Grundschema ihres Aufrisses zeigt die Schaufront ein querliegendes Rechteck, dem mittig ein hochgestelltes Rechteck mit oben abschließendem Dreiecksgiebel aufgesetzt ist. Vier toskanischePilaster (Wandpfeiler) gliedern das Untergeschoß in drei Achsen, so dass ein breites Mittelfeld und zwei etwas schmälere Seitenpartien entstehen. Flankiert wird der Giebel durch Volutenanschwünge (Spiral- oder Schneckenform), die der Dachschräge vorgeblendet sind. Ein flachreliefierter Portikus dient als Haupteingang. Als Binnenmotive sind Rundbogennischen vorgesehen, in denen bis vor 40 Jahren große holzgeschnitzte Heiligenfiguren standen. Diese sind leider spurlos verschwunden.
Raum
Die St. Martinskirche ist eine dreijochige Wandpfeilerkirche. Das östliche Turmuntergeschoß beherbergt seit jeher den kreuzgratgewölbten Altarraum. Eine gewaltige Stichkappentonne überspannt den Hauptraum. Wie in Günching strukturieren quaderförmige und schwerplastische Wandpfeiler die Außenwände. Ihre Stirn wird durch rundbogige Figurennischen aufgelockert. Große Stichbogenfenster belichten das Innere und schaffen eine harmonische Raumatmosphäre.
Der die Breite und Scheitelhöhe einnehmende Hochaltar präsentiert eine ausdrucksvolle Architektur. Sechs komposite Säulen mit vergoldeten Basen und Kapitellen bilden den organischen Rahmen des Altaraufbaus. Das Altarblatt veranschaulicht die Verehrung der Muttergottes mit ihrem Kind durch den hl. Martin.
Im linken unteren Bildteil hält ein Engel eine Tafel, die die frühere Ansicht des Schlosses Helfenberg vor seiner Brandschatzung im Jahr 1796 zeigt. Das Altarblatt ist bezeichnet mit G. Asam 1703. Vor den schattennutigen Interkolumnien (Säulennischen) der Säulen stehen Heiligenfiguren.
Die Seitenaltäre passen sich in Stil und Komposition dem Hochaltar an. Die Altarblätter sind ebenfalls bei der Barockisierung der Lengenfelder Pfarrkirche entstanden und sind gemäß einer Notiz von Ph.M. Halm Arbeiten des Malers Johann Gebhard von Großprüfening. Gezeigt wird die Verklärung des hl.Sebastian und die Verehrung Christi durch die Heiligen Katharina und Dominikus.
Der nach Graf und Hofmann aus der Kapelle des Schlosses Helfenberg stammende Kreuzaltar an der Südseite des Langhauses dürfte Mitte des 18.Jahrhunderts entstanden sein. Er stellt den Kruzifixus, Maria und Engel mit den Leidenswerkzeugen Christi dar.
Der aus der mittelalterlichen Vorgängerkirche erhaltene Taufstein dürfte in das 13 .Jahrhundert zu datieren sein.
Als optische Schranke des Langhauses dient ein erst in unseren Tagen gefertigtes, mit Akanthusblättern und Zierrat geschmücktes Eisengitter. Das aus Nußholz gefertigte Orgelgehäuse (um 1800) ist sparsam mit Akanthusornamentik verziert.
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