Erstmals seit dem Jahre 1386 hat Günching keinen Pfarrer mehr mit Pfarrsitz in Günching.
In bewegenden Gottesdiensten verabschiedete sich Pfarrer Jan Lamparski von den Gläubigen seiner Pfarreien Günching und Lengenfeld.
Vor 13 Jahren, im Jahre 2009 zog Pfarrer Jan Lamparski in das Günchinger Pfarrhaus ein und leitete als beliebter Seelsorger im Pastoralraum Velburg die Pfarrgemeinden Günching mit Filiale Deusmauer und Lengenfeld. Nach seiner Verabschiedung bei sehr emotionalen Gottesdiensten in Günching, Deusmauer und Lengenfeld kehrte der Seelsorger in sein Heimatland Polen zurück und verbringt dort seinen Ruhestand im Kloster der Pallotiner im Wallfahrtsort Tschenstochau. Erstmals seit dem Jahre 1386 beherbert nun das Günchinger Pfarrhaus keinen Pfarrer mehr. Damit endet am 31. August 2022 auch die Reihe der Pfarrer die im Günchinger Pfarrhaus ihren Wohnsitz hatten. Lamparski war der 41. Pfarrer seit Gründung der Pfarrei. Liste: Pfarrer von Günching
Pfarrer Jan Lamparski gehört als Pater der Ordensgemeinschaft der Pallotiner in Polen an. Er wurde am 1. Mai 1982 zum Priester geweiht. Nach seinen Kaplansjahren in Stettin, einem weiterem Studium der Pädagogik an der Universität Lublin, war er von 1987 bis 1989 Seelsorger n Zabkowice (Frankenstein). Im Jahre 1990 wechselte er nach Deutschland und wurde 5 Jahre Pfarrer von Haidmühle und Bischofsreut im Bistum Passau. Nach seinem Wechsel 1995 in das Bistum Eichstätt, war er bis 2009 Pfarrer der beiden Pfarreien Burgriesbach und Forchheim bei Freystadt.
Zum Ende seiner aktiven Dienstzeit wurde er nun am letzten Wochenende im Monat Juli bei Dankgottesdiensten in Günching, Deusmauer und Lengenfeld verabschiedet.
In der Pfarrgemeinde Günching ließ es sich der gemeinsame Kirchenchor von Günching und Deusmauer nicht nehmen, die zelebrierten Messe mit zwei eigens dafür einstudierten lateinischen Messe feierlich zu umrahmen. In Lengenfeld wurde der Gottesdienst von der dortigen Bläsergruppe mitgestaltet.
Die Vertreter der Pfarreien aus Günching (Erich Gruber), Deusmauer (Anna Koller und Lengenfeld (Robert Seitz) sowie die Abordnungen der Ortsvereine brachten dem Geistlichen ihre hohe Wertschätzung entgegen und dankten ihrem Pfarrer für sein 13jähriges Wirken in unseren Pfarrgemeinden. Lamparski war für die Menschen ein bescheidener Pfarrer und Seelsorger, der den Glauben vorgelebt hat, so die einheitliche Meinung der Sprecher für die Abschiedsworte.
Als 'Hirte' für seine Pfarrei wollte Jan Lamparski keine große Abschiedsfeier. Deshalb wählte er in seiner Bescheidenheit auch die Gottesdienste in den einzelnen Orten, in denen für ihn zeitlebens die Spendung der Sakramente, besonders aber die Eucharistie im Mittelpunkt stand.
Bewegend war für den Geistlichen auch der Abschied von seinen Ministranten und den über 20 Mädchen und Buben im Vor- und Grundschulalter der Kinderkirche in Lengenfeld.
Abschieds- und Dankesworte sprachen auch der Dekanatsratsvorsitzende Anton Lang für das Dekanat Habsberg sowie Christian Schmid für die Stadtgemeinde Velburg.
Gerne erinnern wird sich Pfarrer Lamparski an seine letzten Pfarrgemeinden allein schon durch die Bilder mit den jeweiligen Kirchen, die er zum Abschied geschenkt bekam sowie einen Bildband von Anton Lang, der sein 13jähriges Wirken vergegenwärtigt.
Zum Schluss bedankte sich Pfarrer Jan Lamparski für die bewegenden Abschiedsworte. Seine Verabschiedung im Rahmen der Gottesdienste sah er als Dank an Gott und an beide Pfarreien, denen er 13 Jahre dienen durfte. Weiter sagte er:
"Es ist wirklich nicht einfach für mich, nach so vielen Jahren Abschied zu nehmen und von hier weit wegzugehen. Ich habe mich bemüht, das Leben dieser Pfarrgemeinden dementsprechend, was uns Christen heilig ist, auch zu gestalten und zu prägen.
In dieser Zeit durften wir erfahren, wie viel Lebenskraft uns das Wort Gottes, die hl. Sakramente und vor allem die Eucharistie schenken kann. Wie bereichernd es ist, miteinander zu beten und den Glauben zu teilen, den Glauben zu feiern und wie heilend kann es sein, füreinander auch in Not da zu sein."
Gleichzeitig bat er aber auch um Verzeihung für seine Schwächen, da er ja auch nur 'ein Mensch' sei, wie er meinte.
Nach dem Motto "Dankbar rückwärts, mutig vorwärts, gläubig aufwärts, wünsche ich Ihnen Wohlergehen, Glaubenskraft, Gottes reichen Segen und einen frohen Blick für die Zukunft", beendete er seine Dankesworte - auch an die verschiedenen Gremienen - Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungen.
Nach dem Segen und dem Auszug aus der Kirche hat der Pfarrgemeinderat ins Günchinger Pfarrheim zu einem gemütlichen Beisammensein sowie einer persönlichen Verabschiedung von Pfarrer Lamparski eingeladen. Für Unterhaltung sorgte der Günchinger Kirchenchor.
Abschiedsworte unseres Pfarrers in seinem letzten Pfarrbrief:
Liebe Pfarrangehörige,
zum letzten Mal darf ich mich im Vorwort des Pfarrbriefes an
Sie wenden. Meine Tage als Ihr Pfarrer sind gezählt, der Abschied naht. Viele Ereignisse, die ich als Seelsorger mit Ihnen in den vergangenen 13 Jahren verbringen durfte werden mich an Sie erinnern.
Es waren Jahre mit vielen unterschiedlichen Erfahrungen.
Strahlende Gesichter bei freudigen und traurige bei traurigen Anlässen haben uns einander nähergebracht.
In dieser Zeit durften wir erfahren, wie viel Kraft für das Leben uns das Wort Gottes und die heiligen Sakramente, vor allem die Eucharistie schenken kann, wie bereichernd es ist, miteinander zu beten und den Glauben zu teilen und wie heilend es sein kann, füreinander auch in der Not da zu sein.
Ich möchte Ihnen allen, liebe Pfarrangehörige, für die gemeinsame schöne Zeit seit 2009, die Gott uns geschenkt hat,
herzlich danken und für die Zukunft Wohlergehen, Lebensfreude, vor allem aber Glaubenskraft und Gottes reichen Segen wünschen und sagen
Pfia´t Gott und auf Wiedersehen!
Bilder vom Abschied: